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Pressestimmen:

"Das Ensemble ist fabelhaft aufeinander eingespielt, alle müssen blitzschnell in andere Rollen schlüpfen. (...) Annette Schmidt organisiert den Irrsinn in kreisenden Szenen. Das gibt dem Ganzen eine Dynamik, die von der Inneren Rundung zum Schleudergang für die Perepherie wird. Hier erdulden die Hungernden die demütigungen der gefräßigen Spekulanten. (...) Im zweiten Teil des Stückes verwandelt sich die Mitte in eine Art Einsatzzentrale der Opfer. Die skrupellosen Geschäftemacher werden in die Kloake gelockt, schleppend schließt sich die Luke. Geschafft?"
aus der Premieren-Kritik von Sabine Rother (AN/AZ-Kultur)

DIE IRRE VON CHAILLOT

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inszeniert von Annette Schmidt

Es spielen: Anton Schieffer, Andrea Klein, Berna Kilicli, Beater Lohse, Ismael Hawramy, Jochen Deuticke, Norman Nowotko, Martin Päthel & Mona Creutzer

 

Plakat & Fotos: H.L.Moll
 

 

DIE IRRE VON CHAILLOT
Ein wildes Spektakel zur Rettung der Welt von Jean Giraudoux

„...denn die Welt will hören, dass sie löblich und vortrefflich sei.“ Dass dieser fatale Hang zu Schönrederei, wie sie schon Schopenhauer diagnostizierte, die Wahrheit verschleiert, zeigt sich heute mehr denn je. Auch die Welt in „Die Irre von Chaillot“ ist nicht wirklich schön. Oder besser: Die Schönheit, die Lebensräume, das Miteinander sind – genau wie heute – in großer Gefahr. Spekulanten wollen Ölquellen unter Paris anzapfen und scheuen keine Mittel, um dieses Ziel zu erreichen. Von einer illustren Gemeinschaft aus Blumenmädchen, Lumpensammlern, Tellerwäschern und Flaneuren, erfährt „die Irre“ von der drohenden Zerstörung ganz Paris. Schon lange beobachten ihre Freunde tatenlos die Machenschaften der Macker des Mammon. Allein sie, die Irre, ist fähig, den Irrsinn der alles verschlingenden Gier nicht nur zu begreifen, sondern auch den Mut zur Gegenwehr aufzubringen. Solidarisch, subversiv und ein wenig surreal ruft sie zu nichts weniger als zu Rettung der Welt auf!

Man staunt, wie brandaktuell das 1943 geschriebene Stück ist: Gier, Gold, grenzenloses Wachstum – die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, Cum-Cum-Ex-Geldgeschafte, soziale Ungleichheit, Lobbyismus....
Doch noch mehr staunt man, mit welcher Leichtigkeit, welchem Witz es Giraudoux schafft, die dramatische Situation des Stückes zu behandeln. Ohne belehrend-strengen Zeigefinger zeichnet er seine Figuren im Wechsel von lebenspraller Komik und melancholischer Poesie. Über das Lächeln des Dramatikers sagte der Literaturnobelpreisträger André Gide: „Keine Macht der Welt, außer der Barbarei, vermag dem Lächeln Giraudoux ́ zu widerstehen.“

Als großes Ensemble-Theater und „wildes Spektakel zur Rettung der Welt“ zeigt das TheaterK in seiner großen Sommerproduktion, dass es vielleicht nur mehr „Irre“ braucht, um die Schönheit der Welt zu bewahren.

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